Mensch. Natur. Umwelt.

Lebenswerter Kaufungerwald e.V.

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„Sind wir noch zu retten?
Wie viel Wald der Mensch zum Überleben braucht.“ Über die Bedeutung der Wälder, deren Erhalt und Nutzung.

 DER SPIEGEL hat in Nr. 36 vom 31.08.2019 in seiner Titelstory brillant dargestellt, wie wichtig die Wälder sind, hier eine Zusammenfassung.

 1. Ursachen

Waldsterben/-vernichten findet nicht nur in Brasilien statt, sondern auch in Bolivien, Alaska, Sibirien und Kanada; mit gravierenden Folgen für die Welt. Erschreckend hinzu kommt die Ausdehnung der Wüsten in Afrika, und, dass in Indonesien und Malaysia der Regenwald durch Palmöl-Plantagen ersetzt wird. Bei uns gibt es stattdessen Fichtenmonokulturen (Produktionsflächen). Aber auch in Deutschland stirbt der Wald, z.B. durch Trockenheit, Borkenkäferbefall und Brand. Die Nadelholzmonokulturen haben vor allem zwei Nachteile: Anfälligkeit für Schädlingsbefall und Bodenaustrocknung.

 2. Wirkung

Durch den Verlust des Baumbestandes geht ein gigantischer Speicher für Kohlenstoff verloren, auch deshalb schreitet der Klimawandel immer schneller voran. Ohne die Wälder wird der Kampf gegen den Klimawandel nicht zu gewinnen sein. Denn der Wald kühlt nicht nur die Luft, vor allem speichert er den Kohlenstoff, den Autos, Fabriken und Rinder freisetzen. Die Wälder sind, neben den Weltmeeren, die wichtigsten Puffer für Kohlenstoff gegen die Erwärmung.

 3. Gegenmaßnahmen

Der Walduntergang ist aber nicht unvermeidbar; großflächige Aufforstung ist derzeit das wirksamste Mittel gegen die globale Erwärmung. Dabei gilt: Je größer, gemischter und natürlicher der Wald, desto positiver sind die Effekte auf Wasserhaushalt, Temperatur und Klima. Genau aus diesem Grund sind die großen Wälder Alaskas, Kanadas, Nordeuropas, Zentralafrikas und Amazoniens so wichtig – und genau deshalb sind die Brände ein solch besonderes Drama.

 4. Projekte

Schutz und Wiederaufforstung der Wälder gelten bereits seit dem ersten Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro als die wichtigsten Instrumente im Kampf gegen den Klimawandel. Ein eindrucksvolles Projekt ist in Äthiopien in der hügeligen Region Humbo angelaufen. Dort werden Bäume „regeneriert“, und zwar aus Wurzeln, die übrig bleiben, wenn der Stamm längst gefällt, zersägt oder verbrannt ist. Denn manche Wurzeln überleben viele Jahrzehnte. Auch im Saarland gibt es ein positives Beispiel, in dem die Umwandlung von einem fast reinen Nadelwald zu einem Wald mit bis zu zehn Baumarten innerhalb von 30 Jahren gelungen ist. Ziel muss sein: Abkehr von der Plantagenwirtschaft und hin zu einem „Management“, das den Wald als Ökosystem und nicht mehr länger als Holzfabrik behandelt.

Da es freiwillig nicht erfolgt, ist mal wieder die Politik gefragt, die Vorgaben machen muss. Denn: Erst stirbt der Wald, dann stirbt der Mensch.

 

Naturerlebnisnachmittag 2019

Für Sonntag, den 19. Mai hatten wir zu unserem zweiten Naturerlebnisnachmittag am Honighof nach Wickenrode eingeladen.

Die meisten unserer zahlreichen Besucher kamen bei schönstem Wetter zu Fuß oder mit dem Rad. Viele waren pünktlich um 13 Uhr mit knurrendem Magen zur Stelle.

Zur Stärkung gab es leckeren Kuchen, Kaffee, Bratwurst und kalte Getränke.

Viele Kinder und Erwachsene entdeckten beim Geocaching den umliegenden Wald und die Schuster-Franz-Brücke. Kleine Skulpturen aus Weide wurden geflochten und Blumen und Gemüse für den eigenen Garten gesät. Beim Bogenschießen mit den Feldschröders konnten Groß und Klein ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen und eine Slackline forderte alle Mutigen zum Balancieren auf.

Am späten Nachmittag wurde das gemütliche Lagerfeuer entzündet und gemeinsam Stockbrot gegrillt. Es war ein wunderschöner Tag gemeinsam draußen und wir sind sehr stolz darauf, dass kaum Plastikmüll bei dieser Veranstaltung angefallen ist!

Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Firmen Floragard und Bingenheimer Saatgut, bei Michael „Bully“ Herbig, Willi Weitzel (Willi will‘s wissen) und ihren Produktionsfirmen, dem DAV und dem Gut Giesenhagen, die uns mit Sachspenden und Informationsmaterial unterstützt haben.

Ein großes Dankeschön richten wir auch an die Feldschröders, die mit dem Bogenschießen etwas sehr Besonderes beigetragen haben.

Außerdem danken wir den vielen Besuchern für ihr Interesse und dass sie unsere Kühlschränke ratzeputze leer gegessen und getrunken haben. Wir freuen uns auf eine Wiederholung im nächsten Jahr!

Pressebericht HNA vom 20. Mai 2019

 

Müllsammelaktion 2019 mit der Schäferland-Schule

Im letzten Frühjahr hatte der Verein „Lebenswerter Kaufunger Wald e.V.“ zusammen mit der dritten Klasse der Schäferland-Schule Helsa eine gemeinsame Müllsammelaktion durchgeführt. Dabei säuberten wir den Wedemann von Helsa bis Wickenrode und beschlossen damals nach erfolgreicher Arbeit, die Aktion zu wiederholen.

Am 21. März war es dann wieder soweit! Einige Tage zuvor bereiteten wir das Thema Umweltverschmutzung, Müllvermeidung und Recycling mit den beiden dritten Klassen in der Schule vor und machten uns Gedanken darüber, was Müll in der Landschaft und im Meer anrichten kann.

Bei bestem Frühlingswetter trafen wir uns um 8:00 Uhr in der Schule. Die nun vierte Klasse war auch wieder mit dabei und mit viel Eifer starteten wir in zwei Richtungen:

Während Wolfgang mit der einen Gruppe unter Aufsicht von Frau Wander in Richtung Wickenrode wanderte, zog Ralf mit der anderen Gruppe und Lehrerin Frau Mühlhausen durch Helsa und an der Losse aufwärts Richtung Eschenstruth.

Eigentlich hatten wir den Eindruck, dass um unsere Gemeinde herum gar nicht so viel Müll in der Landschaft liegt. Doch leider wurden wir eines besseren belehrt: Schon nach kurzer Zeit war der erste Müllsack voll und es sollten noch viele weitere folgen.

Besonders in Helsa und um den Parkplatz Kratzenbergkurve herum wurden wir fündig. Oberhalb des Parkplatzes hatten die Wildschweine im Winter ganze Arbeit geleistet und den Abfall der menschlichen Schweine noch weiter in die Landschaft verteilt. Mühsam holten die Kinder ihn wieder aus den Büschen heraus und sammelten aus dem Wald und den umliegenden Wiese auf.

Aber auch aus der Losse holten wir einige Säcke voller Müll heraus. Erstaunlich war der Eifer der Kinder, die mit enormem Einsatz den Unrat der Erwachsenen aufsammelten. Leider geht das Verantwortungsbewusstsein für unsere Landschaft zunehmend verloren. Wenn wir uns die Straßenränder anschauen, haben wir den Eindruck, dass es von Jahr zu Jahr schlimmer wird.

Die Schülerinnen und Schüler der Schäferland-Schule haben uns aber wieder einmal gezeigt, dass wir auch etwas gegen die zunehmende Vermüllung tun können! Viele werden in Zukunft auch Müll aufheben, den andere achtlos weggeworfen haben. Einige Schüler erzählten uns, dass sie mittlerweile bei Spaziergängen eine Tüte dabei haben, um auch fremden Plastikmüll mit nach Hause zu nehmen und zu entsorgen.

Ziemlich stolz auf die geleistete Arbeit wanderten wir gegen Mittag wieder zur Schule zurück. Den Müll konnten wir am Bauhof in Helsa entsorgen. Dafür danken wir den Mitarbeitern. Der Verein bedankt sich wieder herzlich bei der Grundschule und den Schülerinnen und Schülern für die tolle Unterstützung!

Naturerlebnisnachmittag am Honighof

Am Samstag, dem 05. Mai 2018 trafen sich Familien und Interessierte am Honighof in Wickenrode zu einem gemeinsamen Naturerlebnisnachmittag.

Viel Wissenswertes gab es zu entdecken: Schautafeln zu Bienen, anderen Insekten und Pflanzen; Informationen über heimische Bäume; Tipps und Anleitung zum Säen und anziehen von Blüh- und Gemüsepflanzen.

Die handwerklich Geschickten konnten kleine und große Skulpturen aus Weide flechten; die Sportlichen konnten ihr Können auf dem Mountainbike beweisen und die Abenteuerlustigen konnten im Wald die versteckten Geocaches aufstöbern.

Gemütlich wurde es zuerst bei Kaffee und Kuchen und später beim Stockbrot grillen über dem Lagerfeuer.

Die Vereinsmitglieder haben mit tollen Aktionen liebevoll einen Nachmittag in der Natur gestaltet, der besonders gut von den vielen Mitgliedern der helsaer Laienspielgruppe angenommen wurde.

Vielen Dank an alle, die an diesem Tag mitgewirkt haben und ihn so schön gemacht haben!

 

Müllsammelaktion mit der Schäferland-Schule 2018

Am 8. März 2018 veranstalteten die Mitglieder des Vereins „Lebenswerter Kaufunger Wald e.V.“ zusammen mit der dritten Klasse der Schäferland-Schule Helsa eine Müllsammelaktion im Wedemanntal. Zwei Tage zuvor hatten wir das Thema Umweltverschmutzung, Müllvermeidung und Recycling im Sachkundeunterricht thematisch vorbereitet. Die dabei gezeigten Bilder hatten die Kinder regelrecht geschockt. Kaum jemand konnte sich vorstellen, welch schlimme Auswirkungen Müll auf die Tierwelt hat. Die am und im Wasser lebenden Tiere sind besonders stark betroffen, deshalb wollten wir uns insbesondere die Wedemann als Zulauf der Losse vornehmen.

Wolfgang und Ralf teilten die Schüler in kleinere Gruppen auf und durchstreiften zusammen mit der Klassenlehrerin Frau Mühlhausen die Bachaue in Richtung Wickenrode.

Hochmotiviert wurde auch noch das kleinste Bonbonpapier aufgehoben und sorgsam im Müllbeutel gesammelt. Die Uferbereiche haben wir uns ganz besonders kritisch angeschaut und waren erstaunt, wie viel Plastik in Ästen und Wurzeln hängen bleibt.

Währenddessen bereiteten Mira und Peter am Honighof die Brotzeit zu. Als wir nach fast 3 Stunden recht abgekämpft am Rastplatz ankamen, schmeckten selbstgebackener Kuchen, Kakao und Partyspieße doppelt so gut!

Nach wohlverdienter Pause wanderten wir über den Wiesengrundweg wieder zurück nach Helsa. Die Müllsituation am Parkplatz Kratzenbergkurve ließ selbst die Kinder nur verständnislos mit dem Kopf schütteln. Uns Erwachsenen war es schon recht peinlich, dass die Kleinen den Dreck der Großen entsorgten …

Uns allen hat diese Aktion die Sinne geschärft, doch in Zukunft achtsamer mit Müll umzugehen und wir werden uns demnächst öfter einmal bücken und Müll aufheben und entsorgen, auch wenn wir ihn selbst nicht weg geworfen haben.

Wieder an der Schule angekommen, leuchteten die Augen der Schülerinnen und Schüler voller Stolz über diese tolle Leistung! Der Verein bedankt sich herzlich für die Unterstützung der Grundschule. Nach dieser erfolgreichen Veranstaltung können sich alle Teilnehmenden eine Wiederholung gut vorstellen!

Viele Bilder hierzu finden Sie auf der Homepage der Schäferland-Schule.

 

 

Der Irsinn geht weiter!

"Heute erreichten uns Bilder von den Vorrangflächen am Mühlenstein. Es geht also los! Der Naturpark Kaufunger Wald wird zum Industriegebiet. Der Naturschutz wurde ausgehebelt, dafür kreisen die Subventionsgeier."
(Quelle: http://kaufunger-wald.de/2015/11/01/der-irrsinn-geht-weiter/)

 

 

Gastvortrag von Dr. Jochen Tamm am 07. Mai

Wir freuen uns sehr über einen Gastvortrag von Dr. Jochen Tamm, stellvertretender Vorsitzender des HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.) während unserer Veranstaltung am Donnerstag, dem 07. Mai um 19 Uhr in der Gaststätte „Zum Goldenen Adler“ (kleiner Saal) in Helsa OT Wickenrode und möchten Sie dazu herzlich einladen!

 

 

Der Verein wurde gegründet!

In den vergangenen zwei Jahren setzten sich die Mitglieder der Bürgerinitiative „Lebenswertes Helsa“ (BI) für den Erhalt der nordhessischen Natur und Waldlandschaft und gegen eine Umzingelung der Gemeinde Helsa durch 28 je 200m hohe Windkraftanlagen ein. Betrieben werden sollen diese Windkraftanlagen durch die Städtischen Werke AG Kassel und die Stadtwerke Union Nordhessen (SUN).

Ziel war unter anderem der Schutz der Bürger vor Gesundheitsgefahren wie Schattenwurf, Lärm und besonders Infraschall. Außerdem auch die Verhinderung von Wertverlusten der Immobilien, der Erhalt der Attraktivität von Helsa für junge Familien und der Schutz der hier lebenden Wildtiere wie Rotmilan, Schwarzstorch, Luchs und Wildkatze.

Ein kleiner Teilerfolg war bereits die Herausnahme der Standorte „Hirschberg“ und „Buchberg“ aus den Planungen und somit eine Verringerung der Anzahl der Windkraftanlagen auf „nur noch“ 23 Stück.

Für 14 der vorgesehenen Windkraftanlagen entschlossen sich die Städtischen Werke AG , das vorgeschriebene zweite Anhörungsverfahren des Regierungspräsidiums zum Teilregionalplan nicht abzuwarten und beantragten die Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Dieses Genehmigungsverfahren wird ohne weitere Beteiligung der Bevölkerung durchgeführt! Hiergegen protestierte die BI scharf.

Die weitgehende Passivität der Bevölkerung in dieser Angelegenheit wurde von der kommunalen Politik offensichtlich als Zustimmung für die Ausbaupläne gewertet. Die BI schließt daraus aber, dass die Bevölkerung über die gesundheitlichen Auswirkungen und die Tragweite des Vorhabens nicht ausreichend informiert ist.

Um handlungsfähiger und damit effektiver sein zu können und um das Aktionsbündnis „Rettet den Kaufunger Wald!“ besser zu unterstützen, wurde nun der gemeinnützige Verein „Lebenswerter Kaufunger Wald e.V.“ (www.lebenswerter-kaufungerwald.de) gegründet.